Waldbaden – gut für das Immunsystem

Die Waldgesundheits-Expertin und Autorin Dr. Melanie H. Adamek hat in einem eigenen Waldbaden-Experiment die Auswirkungen des Shinrin Yoku auf die Immunabwehr nachvollzogen.

 

Im-Wald-Sein wirkt sich positiv auf unser Immunsystem aus, das ist hinlänglich bekannt. Die signifikanten gesundheitsfördernden Effekte des Waldbadens wurden von namhaften Wissenschaftlern untersucht und nachgewiesen. „Eine der positiven Wirkungen des Shinrin Yoku ist, dass unsere natürlichen Killerzellen um bis zu 30% zunehmen und so unser Immunsystem stärken“, betont Dr. Melanie H. Adamek, die über das Thema intensiv recherchiert hat. Ihre Empfehlung lautet: „Aktivieren Sie Ihren inneren Arzt. Nutzen Sie die enormen Heilkräfte des Waldes“

Waldbaden Experiment

Von den Recherchen zu ihrem Buch stark inspiriert, hat Melanie Adamek die Wirkung des Waldes mit einer Gruppe von 12 Personen getestet.

Das Waldbaden-Experiment wurde in Fuzine mit drei Tagen im Wald durchgeführt und in Aufbau und Konzeption an die vorliegenden wissenschaftlichen Studien von Prof. Dr. Qing Li von der Nippon Medical School Tokio angelehnt. Er ist der Urvater des Shinrin Yoku, wie das Waldbaden oder Im-Wald-Sein in Japan genannt wird. Aufgrund der Studien von Prof. Li, die er Dr. Adamek bereitwillig zur Verfügung gestellt hat, stellte sich ihr die Frage, ob und wie sich diese großartigen Ergebnisse auch bei ganz normalen Menschen in ganz normalen Wäldern erzielen lassen.

Das Im-Wald-Sein Experiment

Dr. Adamek testete die Wirkung des Waldbadens mit einer Gruppe von 12 Personen. Das Experiment fand in Kroatien über drei Tage statt und orientierte sich an den wissenschaftlichen Studien von Prof. Dr. Qing Li von der Nippon Medical School Tokio, dem Begründer des Shinrin Yoku.

Obwohl die Teilnehmer bereits mit einer guten Aktivität ihrer NK-Zellen starteten, konnte diese noch weiter gesteigert werden. Die erste Messung erfolgte drei Tage vor Beginn, die zweite Messung am 14. Tag, also elf Tage nach Beginn des Experiments, zeigte eine Steigerung der NK-Zell-Aktivität um fast 21 Prozent. Die Aktivierbarkeit durch Interleukin-2 Stimulation stieg um 16,4 Prozent.

Die Messung der NK-Zell-Aktivität wurde von Fachleuten begleitet und interpretiert, darunter Prof. Dr. Daniel Rukavina, der auf dem Gebiet der NK-Zellen geforscht hat. Selbst bei bereits guter Immunfunktion konnten die NK-Zellen noch weiter aktiviert werden. Ein direkter Vergleich mit den Studien von Prof. Li ist zwar nicht möglich, aber die Ergebnisse weisen in dieselbe Richtung.

Prof. Li und seine Kollegen vermuten, dass Waldbaden die Immunzellen auf zwei Wegen stärkt: Direkt durch eine natürliche Aromatherapie, bei der sekundäre Pflanzenstoffe in der Waldluft die NK-Zellen aktivieren, und indirekt durch die entspannende Atmosphäre des Waldes, die psychologisch bedingte Einflüsse auf das Immunsystem hat.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse von Prof. Dr. Qing Li

Prof. Li führte verschiedene Studien zur Anzahl und Aktivität der NK-Zellen durch. Auch bei kleinen Gruppen waren die Ergebnisse repräsentativ und reproduzierbar. In Gruppen von Männern und Frauen, die drei Tage im Wald verbrachten, stieg die Anzahl der NK-Zellen am ersten Tag um 30 Prozent, am zweiten Tag um bis zu 50 Prozent und nach sieben Tagen um 20 bis 30 Prozent. Die Aktivität der NK-Zellen verbesserte sich am ersten Tag um 27 bis 43 Prozent, am zweiten Tag um 38 bis 53 Prozent und nach sieben Tagen noch immer um 33 bis 43 Prozent.

Eine Vergleichsgruppe, die nur einen Tag im Wald verbrachte, zeigte am Tag nach dem Waldbaden eine 22-prozentige Steigerung der NK-Zellen und nach sieben Tagen noch immer 21 Prozent mehr. Die Aktivität der NK-Zellen konnte an einem Tag um 42 Prozent gesteigert werden und blieb nach sieben Tagen um fast 36 Prozent höher.

 

 

*Was sind NK-Zellen und wie funktioniert die Immunabwehr?

NK-Zellen und Immunabwehr

Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) sind wichtige Immunzellen, die Tumorzellen und virusinfizierte Zellen erkennen und abtöten können. Sie sind die erste Verteidigungslinie des zellulären Immunsystems und benötigen keine Prägung, um einsatzbereit zu sein. NK-Zellen sind ständig auf Patrouille und erkennen Feinde durch ihre Zusammenarbeit mit Hilfs- und Botenstoffen wie Perforin.

Quelle: Presseportal: 2020