Monatsarchiv: März 2017

Kunden bevorzugen Apotheke vor Ort

Apotheke vor Ort oder Versandhandel?
#AbbVieHealthcareMonitor erhebt Meinung der Bevölkerung

Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) darüber, dass ausländische Versandapotheken auch in Deutschland Preisnachlässe auf rezeptpflichtige Arzneimittel gewähren dürfen, wird aktuell kontrovers diskutiert. Politische Akteure suchen eine Lösung für die neue Situation und diskutieren dabei unter anderem das vollkommene Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten. Das forschende BioPharma-Unternehmen AbbVie Deutschland hat die Meinung der Bevölkerung zu diesem Themenkomplex in einer neuen Welle seiner regelmäßigen Umfrage AbbVie Healthcare Monitor erhoben. Die repräsentative Erhebung wird in Zusammenarbeit mit Kantar EMNID durchgeführt.

„Die Ansichten der politischen Akteure und der Verbände wurden in den vergangenen Monaten ausgiebig diskutiert – Wir wollten die öffentliche Meinung zu diesem Thema herausfinden. Was ist den Deutschen bei Apotheken wichtig und wie bewerten sie den Versandhandel?“, beschreibt Anja Moeller, Leiterin des AbbVie Hauptstadtbüros, den Ansatz der Fragen.

Apotheke vor Ort wird bevorzugt

Die Ergebnisse zeigen: 78 Prozent der Deutschen kaufen ihre Medikamente ausschließlich in der Apotheke vor Ort. Dagegen setzen 2 Prozent der Bevölkerung ausschließlich auf Versandapotheken. Betrachtet man die Gründe hierfür, so werden Apotheken vor Ort wegen der persönlichen und individuellen Beratung geschätzt.

Versandapotheken sind günstiger

Wer Medikamente in der Versandapotheke kauft, begründet dies in der Regel mit dem günstigeren Preis. Bequemlichkeit oder die Lieferung ins Haus werden als weitere Argumente für die Versandapotheke genannt. 93 Prozent der Befragten, die in Versandapotheken einkaufen, beziehen dort verschreibungsfreie Medikamente. Rund 17 Prozent der Befragten, die in Versandapotheken bestellen, beziehen dort nach eigener Aussage auch verschreibungspflichtige Medikamente.

Kunden befürchten Apothekensterben

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatte wurde auch gefragt, ob die Befragten eher in Versandapotheken kaufen würden, wenn sie dort Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente bekämen. 25 Prozent derjenigen, die bisher nicht in Versandapotheken kaufen, würden dann dort bestellen; 69 Prozent würden weiterhin nicht dort einkaufen, weil sie beispielsweise Apothekenschließungen befürchten.

In einer repräsentativen Zufallsstichprobe wurden im Zeitraum vom 29. bis 30. November 2016 insgesamt 1.004 telefonische Interviews (CATI Dual Frame Omnibus) durchgeführt. Ausgewählte Ergebnisse und Grafiken finden Sie im Grafik-Report Dezember 2016.

Versandhandel für Medikamente unverzichtbar

Drohkulisse Apothekensterben wegen weniger als einem Prozent Umsatz ist absurd
Berlin (ots) – Der Siegeszug von Smartphone & Co. macht auch vor Apotheken nicht halt. Gerade chronisch Kranke, oft multimorbide und nicht mobil, sind auf den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln angewiesen. Dies lässt sich auch per Ministerdekret nicht zurückdrehen. Schon gar nicht in ländlichen Gebieten, relativ weit entfernt von der nächsten Apotheke.

Hohe Beratungsstandards sind Pflichtprogramm – egal, wo Patient nachfragt

Wichtig, im Einzelfall sogar lebenswichtig, ist die Möglichkeit, sich fachlich informieren zu lassen. So bei neu verschriebenen Medikamenten, bei denen Wechsel- und Nebenwirkungen zu befürchten sind. Die Anforderungen an eine fachlich qualifizierte Beratung ist für alle gleich hoch: Egal ob Apotheker vor Ort oder Pharmakologe an der Info-Hotline des Versandhändlers.

Apothekensterben wegen der Umsätze von Versandhändlern? Absurd!

„Unstrittig ist, dass liberale Regelungen zum Versandhandel den Patienten nützen. Ein kreativer Wettbewerb um die beste pharmazeutische Beratung statt der Beschwörung der Aufrechterhaltung des Status quo würde auch Standesvertretern der Apothekerschaft gut zu Gesicht stehen. Und Politik sollte – idealerweise mit allen Beteiligten an der Versorgung – darüber diskutieren, wieviel Öffnung der Arzneimittelvertrieb benötigt. Heutzutage kann man nicht eine ganze Branche vom Online-Versandhandel abklemmen. Es geht um faire Wettbewerbsbedingungen für alle, die sich für eine zeitgemäße Versorgung für die 70 Millionen gesetzlich Versicherten engagieren „, so Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes.

„Gerade einmal 1,73 Prozent der BKK-Arzneimittelausgaben entfallen auf Versandapotheken. In der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung waren es nicht einmal ein Prozent (0,95%). Eine Gefährdung der flächendeckenden wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln zu beschwören ist bei diesen marginalen Größenordnungen geradezu absurd“, ergänzt Knieps.

Weitere Daten und Fakten zum Versandhandel: www.bkk-dv.de/rx

Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 78 Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn Millionen Versicherten.
01.03.2017